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Aug 11
Zuletzt aktualisiert am 22. September 2011
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Nea Moni

Ort

Nea Moni (Neues Kloster), in Zentral-Chios gelegen, ist eines der bedeutendsten Denkmäler aus byzantinischer Zeit in ganz Griechenland und von internationaler Bedeutung. Die Architektur des Haupttempels ist der bekannte, insulare Achteck-Typ. Die einzigen Beispiele dieser Bauart befinden sich auf Chios und Zypern. Nea Moni wurde im 11. Jahrhundert erbaut (zwischen 1042 und 1056) und verehrt die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria.

Nea Moni wurde vom Eroberer Konstantin IX. Monomachos und seiner Frau Zoe gestiftet. Der klösterlichen Überlieferung folgend gründete Konstantin das Kloster, um drei chiotischen Mönchen dafür zu danken, dass sie vorhergesagt haben, er werde aus seiner Verbannung nach Lesvos erlöst, um schnell auf seinen Thron zurückkehren zu können. Dann entdeckten die drei Mönche eine wundervolle Ikone der Jungfrau Maria, die an einem Ast hing, und bauten die ursprüngliche Kirche des Klosters genau an dieser Stelle. Später versorgte der Imperator Monomachos das Kloster mit Besitz und Staatseinkünften - eine Geste, die im byzantinischen Finanzsystem eine große Ausnahme blieb. Über die Jahre hinweg stieg das Kloster Nea Moni zu einer der reichsten und bekanntesten religiösen Stätten der Ägäis auf und wurde zudem christliches Zentrum der Insel Chios. Die türkische Besetzung markierte jedoch den Beginn des finanziellen Niedergangs des Klosters.

Die Gebäude auf dem annähernd 17.000 Quadratmeter großen Klostergelände sind unterschiedlicher Natur. Das Katholikon (Hauptkirche) befindet sich in der Mitte der Anlage. Es umfasst das Hauptschiff, ein inneres (Esonarthex) und ein äußeres Seitenschiff (Exonarthex) und ist großzügig geschmückt mit Marmorstatuen und Mosaiken. Der imposante Verteidigungsturm baut sich im Westen des Geländes auf, die Mensa liegt südwestlich von der Hauptkirche (trapeza). Die halb-unterirdische Zisterne, die immer noch intakt gehalten wird, datiert vom 11. Jahrhundert. Die Ruinen der Mönchsquartiere können ebenfalls noch betrachtet werden. Das Kloster ist eingeschlossen von einer steinernen Mauer. Ebenfalls innerhalb der Grenzen der Anlage befinden sich zwei kleine Tempel - der Tempel des Heiligen Kreuzes und des Heiligen Panteleimonas.

Eine der größten Besonderheiten des Klosters sind die Mosaike, die aus natürlichem, vielfarbigem Stein und Glas hergestellt sind. Sie sind ein repräsentativer Beleg der nüchternen byzantinischen Kunst. Die Mosaike dekorieren einige erhöht gelegene Wände, die Kuppel und das Hauptschiff der Kirche sowie das Heiligtum. Diese Kollektion, die aus dem 11. Jahrhundert stammt, ist eine von drei verbliebenen aus der mittel-byzantinischen Periode in ganz Griechenland und befindet sich in einer recht guten Verfassung.

Unglücklicherweise wurde das Kloster im 19. Jahrhundert wiederholt schwer beschädigt. Im Jahre 1822 wurde es von den Türken geplündert und beim Erdbeben 1881 ernsthaft zerstört. Das Erdbeben raffte die Kuppel, den Glockenturm, Teile des Heiligtums im Katholikon und viele wertvolle Mosaike dahin. Viele Anstrengungen wurden in neuerer Zeit unternommen, um das bedeutende Denkmal zu restaurieren und vor allem die Mosaike aufzubereiten. Schon 1857 unternahm Gregorios Photeinos, der Abt des Klosters, intensive Renovierungsarbeiten im Katholikon, dessen äußeres Bild komplett überarbeitet und verändert wurde. Die Kuppel der Kirche, die während des Erdbebens eingestürzt war, wurde 1900 neu erbaut. Die Mosaike wurden in den 1960ern restauriert. Seitdem wurden von Zeit zu Zeit viele weitere Schritte zur Instandhaltung und Instandsetzung an mehreren Gebäuden des Komplexes ausgeführt.

Heute wird das Denkmal für Zusammenkünfte von Nonnen genutzt. Ein zweigeschossiges Gebäude mit Zimmern nordwestlich des Katholikons steht als Unterkunft zur Verfügung. Es wurde komplett erneuert und beherbergt nun auch das Museum mit den verbliebenen Schätzen des Klosters. Nea Moni ist Teil des Kataloges der Denkmäler des Internationalen Kulturerbes der UNESCO. Seit 1995 organisiert das 3. Ephorat auch Bildungsaufenthalte für Schüler zwischen 12 und 18 Jahren.

Für weitere Informationen besuchen Sie: www.neamoni.gr